# Tsuki

TIP

# Choku-Tsuki

Der Choku-Tsuki (直 突 き) - gerader Schlag - ist eine grundlegende Karate-Technik. Er wird ausgeführt, indem die Hand zu einer Faust geschlossen wird. Der Zielkontakt wird mit den ersten beiden Knöcheln der Vorderfaust hergestellt, wobei die Faust sowohl nach außen als auch nach unten leicht gedreht wird, um das Handgelenk direkt hinter den ersten beiden Knöcheln auszurichten.

Bei einem rechten Choku-Tsuki wird die rechte Faust in einer vorbereitenden Position, an den Hüften oder an den Rippen, mit der Handfläche der Faust nach oben gekammert. Gleichzeitig wird der linke Arm vor der linken Hüfte gestreckt. Um die Choku-Tsuki-Technik durchzuführen, wird die rechte Faust auf einem direkten Weg nach vorne zum Ziel geschoben, wobei der Ellbogen direkt hinter der Faust liegt und den Weg der Faust verfolgt. Gleichzeitig wird die linke Faust in eine Kammerposition an der Hüfte oder am Brustkorb zurückgezogen. Die ausgestreckte Faust bleibt bis zu den letzten fünf Zentimetern des Schlags mit der Handfläche nach oben gerichtet und dreht sich dabei nach unten. Der Ellbogen bleibt nach unten gerichtet, da er durch Drehen des Ellbogens zur Seite oder nach oben einer Verletzung durch selbstverschuldete Überstreckung oder durch einen steifen Block des Gegners ausgesetzt ist. Idealerweise berührt die Faust das Ziel in einer vertikalen bis zu einer um 45 Grad gedrehten Position, wobei der Rest der Faustdrehung nach dem ersten Kontakt stattfindet.

Karate legt besonderen Wert auf die sich zurückziehende Hand - Hikite (引 き 手) -, die sich zurückzieht, wenn der Stoßarm schlägt. Den Praktizierenden wird empfohlen, der Rückzugaktion ebenso viel Aufmerksamkeit zu schenken wie der Verlängerung des Hauptschlags. Verschiedene Karate-Stile haben leicht unterschiedliche Rückzugskammerpositionen, die von so niedrig wie obere Hüfthöhe bis so hoch wie Achselhöhle variieren.

TIP

# Kizami-Tsuki

Der Kizami-Tsuki (jap. 刻み突き) ist ein Fauststoß, der vor allem im Karate Anwendung findet.

Dieser sogenannte „Prellstoß“ ist eine Form des Chokutsuki (gerader Fauststoß nach vorne), meistens in der Stellung Zenkutsu dachi. Ähnlich wie beim Oitsuki wird die Technik mit dem Arm ausgeführt, der auf derselben Seite wie der vordere Fuß ist. Steht man also mit dem linken Fuß vorne, schlägt man mit der linken Faust. Jedoch unterscheidet der Kizami-Tsuki sich vom Oitsuki dadurch, dass er ohne Schritt nach vorne ausgeführt wird.

Der Kizami-Tsuki gehört zu den schnellsten Fausttechniken im Karate, da die Bewegung den kürzesten Weg nimmt, um den Gegner zu treffen (vordere Faust auf Jōdan, also Kopf oder Hals). Da die Hüfte, welche im Karate für die meisten Bewegungen bewusst genutzt wird, hier vergleichsweise kaum eine Rolle spielt, fehlt es der Technik beispielsweise im Vergleich zum Gyakutsuki zwar an Kraft. Jedoch macht der Kizamitsuki dies mit der eben beschriebenen Geschwindigkeit wieder wett, zumal beim Treffen empfindlicher Regionen wie der Nase weniger Kraft benötigt wird, um Wirkung zu erzielen. Der Kizami-Tsuki gehört im Wettkampf zu den am häufigsten vorkommenden Techniken.

TIP

# Oi-Tsuki

Ein Oi-Tsuki (jap. 追い突き) (im Wadō-Ryū: Jun-Tsuki, jap. 順突き) ist ein (zur Beinbewegung) gleichseitiger Fauststoß. Es handelt sich hierbei um eine Ausführungsform des Choku-Tsuki mit Fußbewegung. Neben den Blocktechniken ist der Oi-Tsuki (bzw. der Choku-Tsuki) eine der ersten Techniken, die ein Schüler erlernt. Der Oi-Tsuki stellt das Gegenstück zum Gyaku-Tsuki (Fauststoß mit der Seite, deren Bein gerade nicht vorne ist) dar. Aufgrund des langen Bewegungsablaufs wird der Oi-Tsuki im Wettkampf selten angewendet. Er ist vor allem in Katas und Grundschultechniken zu finden.

Beispiel: Bei der Linksauslage erfolgt die Ausführung eines Oi-Tsuki, indem der Karateka mit dem rechten Fuß nach vorne geht und gleichzeitig mit der rechten Faust einen Stoß ausführt, sodass er sich am Ende der Technik in einer Rechtsauslage befindet.

TIP

# Gyaku-Tsuki

Der Gyaku-Tsuki (jap. 逆突き) ist eine Angriffstechnik. Es handelt sich hierbei um eine Ausführungsform des Choku-Tsuki (gerader Fauststoß nach vorne).

Nach einem Schritt nach vorne aus der Stellung Zenkutsu-Zachi wird wechselseitig zum jeweils vorderen Bein ein gerader Fauststoß nach vorne ausgeführt (Chūdan oder Jōdan), wobei die Hüfte mit eingedreht wird bzw. die Hüftdrehung den Stoß unterstützt. Der Gyaku-Tsuki ist das Gegenstück zum Oi-Tsuki, bei dem der Stoß in Bezug auf das vordere Bein gleichseitig ausgeführt wird. Während der Oi-Tsuki als Angriffstechnik und mit einem ganzen Schritt vorwärts genutzt wird, ist der Gyaku-Tsuki ein Gegenangriff, der im Stand, also ohne einen ganzen Schritt vor, angewendet wird.

Gebräuchlich sind auch die beiden Varianten, den Schritt und den Stoß gleichzeitig auszuführen oder den Stoß (ohne Schritt) durch ein gleichzeitiges Vorwärtsgleiten des gesamten Körpers und der Beine zu unterstützen.

Beispiel: Bei der Linksauslage erfolgt die Ausführung eines Gyaku-Tsuki, indem der Karateka mit der rechten Faust einen Stoß ausführt.